Bevor eine Denervierung durchgeführt wird, muss vorerst eine Infiltration des SI-Gelenkes mit Lokalanästhetikum durchgeführt werden. Bei der Blockierung des Gelenkes, erhält das Gehirn nicht länger die Information „Schmerz“ von dem betroffenen Gelenk und deshalb wird eine Schmerzfreiheit von ca. 2-4 Stunden erreicht. Wenn das Lokalanästhetikum nach 2-4 Stunden seine Wirkung verliert, kehrt der Schmerz für gewöhnlich zurück. Wenn die Infiltration den Schmerz für mindestens 50% lindert, ist die Infiltration positiv verlaufen und eine Denervierung ist angebracht. Wenn der Schmerz jedoch um weniger als 50% gelindert wird, beurteilen die meisten Spezialisten das Ergebnis als unklar und führen eher keine Denervierung durch.
Die Denervierung erfolgt mit einer radiofrequenten Hitzeablation. Die spezielle Nadel wird unter dem Röntgenbildwandler an das Facettengelenk geführt und die Sonde ist direkt auf die Nerven gerichtet, die aus den Sakralforamen ihren Ausgang haben und denerviert werden sollen. Sensorische und motorische Tests werden dann ausgeführt um die korrekte Platzierung der Nadel am Nerv zu finden. Die Denervation der Nerven erfolgt mit 80°C für ca. 7-9 Minuten.
Komplikationen sind bei diesem Eingriff selten, aber einige Patienten machen die Erfahrung mit lokalen Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen, was zwischen 2 und 5 Tagen, oder gar länger andauern kann). Der Erfolg einer Denervation hält für immer (in über 80% der Fälle) oder zwischen 6 und 12 Monaten an. Die Denervierung kann in 6-8 Monaten wiederholt werden, falls der Schmerz wieder auftauchen sollte.
Wenn die Denervierung den Schmerz nur teilweise lindert, wird der verbleibende Schmerz gewöhnlich durch chronische Veränderungen der Bänder/Sehnen, dysfunktionelles Sacroiliacalgelenk oder degenerativen Bandscheiben ausgelöst. Krankengymnastik kann hilfreich sein um erschlaffte Bänder und Sehnen zu straffen und die Gelenke zu stärken. Das Resultat sind weniger Schmerzen und bessere Funktion. Injektionen in das Sacroiliacalgelenk in regelmäßigen Abständen mit Steroiden können ebenso die chronischen Schmerzen lindern.