Therapieverfahren zur Dekompression von Nervenwurzeln beim Bandscheibenvorfall (z.B. Acutherm und Nucleoplastie) wurden entwickelt, um ausstrahlende Schmerzen in den Beinen und/oder Rückenschmerzen, ausgelöst durch eine Bandscheibenvorwölbung, zu behandeln. Unter Durchleuchtung eines Röntgengerätes, wird eine spezielle Nadel in das Zentrum der ausgewählten Bandscheibe geführt. Durch so genannte Coblation wird Gewebe verflüssigt und verdampft (Nucleoplastie), oder durch eine Hitzesonde das Bandscheibengewebe geschrumpft und somit eine Volumenreduktion der Bandscheibe herbeigeführt.
Sie empfinden während des Eingriffes in die Bandscheibe ein leichtes Druckgefühl oder höchstens einen leichten Schmerz. Die Coblation ist relativ schmerzfrei. Ihr Arzt überwacht während des gesamten Eingriffes Ihr Befinden und kann im Bedarfsfalle ein Schmerzmittel verabreichen.
Basierend auf Ihren Symptomen und Ihren Kernspintomographie- Aufnahmen, ermittelt Ihr Arzt welche Bandscheibe(n) Ihre(n) Schmerz(en) auslöst(en). Eventuell wird ein „Discogram“ benötigt, um zu sehen, ob weitere Bandscheiben behandelt werden müssen.
Den Erfahrungen nach, verspüren die Patienten mit ausstrahlenden Schmerzen ins Bein eine schnellere Besserung als die Patienten mit Rückenschmerzen. Ein endgültiges Ergebnis zeigt sich erst nach einigen Wochen.
Nein, Sie sollten am Tag Ihres Eingriffes nichts essen. Etwas Wasser zu trinken ist erlaubt. Sie sollten ebenso jemanden zum Heimfahren haben.
Die Acuthermbehandlung oder Nucleoplastie dauert ca. 30 – 45min, abhängig von der Bandscheibenanzahl die zu behandeln ist.
Nein. Dieser Eingriff wird in lokaler Betäubung durchgeführt, damit Sie während des Eingriffes Ihrem Arzt sagen können, wie Sie sich fühlen und was Sie dabei verspüren. Die meisten Patienten erhalten ein leichtes Sedativum welches Ihnen hilft sich zu entspannen. Wenn nötig, erhalten Sie ein Schmerzmittel während des Eingriffes.
Wir empfehlen den Patienten sich am Tag des Eingriffes zu schonen. Sie können bei Bedarf den behandelten Bereich für 20-30min kühlen. Wenn notwendig, wird Sie Ihr Arzt in bestimmten Aktivitäten einschränken. Lange Autofahrten, Heben, sich bücken, drehen und weitere belastende Bewegungen für den Rücken sind in den ersten Wochen nicht erlaubt. Therapiemaßnahmen beginnen ca. 2-4 Wochen nach dem Eingriff. Eine Rückenbandage sollte für 2-3 Wochen getragen werden.
Im Allgemeinen ist dieses Verfahren sicher, dennoch wie bei anderen Verfahren mit Risiken, Nebenwirkungen und eventuellen Komplikationen verbunden. Die häufigste Nebenwirkung ist ein leichter Schmerz nach dem Eingriff. Andere Risiken können sein, dass Zerstören lokaler Nerven, Infektionen, Blutungen und eine Verschlechterung der Symptome. Glücklicherweise sind diese Nebenwirkungen und Risiken selten, da der Eingriff unter der Kontrolle des Röntenbildwandlers stattfindet.